14. März 2025 | 14. Adar 5785
Angeblicher Hitler-Gruß

Die Vorwürfe gegen Musk sind absurd

Musk wegen einer harmlosen Geste eine Nähe zum Faschismus zu unterstellen, ist ruchlos. Musk schätzt das Judentum und stellt sich gegen anti-israelische Islamisten.
Kommentar | 22.01.2025

Der Empörungswille mancher Journalisten und Aktivisten ist am Montag wieder zutagegetreten: Als Elon Musk bei der Feier zur Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump seinen rechten Arm in Richtung Publikum reckte, sahen das viele als „Hitler-Gruß“.

Widerwärtiger könnten solche Beschuldigungen nicht sein. Musk zeigte bei seinem kurzen Auftritt überbordende Begeisterung und Enthusiasmus, hüpfend und springend kam er auf die Bühne. „So fühlt sich ein Sieg an!“, rief er ins Mikrofon, und dankte den Trump-Wählern, die dies ermöglicht haben. Seine Verbundenheit mit ihnen drückte er durch besagte Geste aus: Er fasste sich mit der rechten Hand ans Herz und „warf“ seine Emotionen dem Publikum zu.

Musk auch nur eine Nähe zu Hitler oder zum Faschismus zu unterstellen, ist ruchlos. Er äußerte sich in der Vergangenheit pro-jüdisch, pro-israelisch und gegen Faschismus – in einer Weise, wie man es sich von vielen Politikern wünscht.

„Jüdisch im Bestreben“

Seinen Bezug zum Judentum bringt der 53-Jährige zum Beispiel stolz zur Sprache: Er sei „jüdisch“, zumindest „im Bestreben“, sagte er einmal in einem Interview. Die meisten seiner Freunde seien jüdisch, das habe sich so ergeben. Mit 13 Jahren habe er Israel besucht. Nicht zuletzt trage er mit „Elon“ (Eiche) einen jüdischen Vornamen. Aber nur der aufmerksame Leser wird hier einen Unterschied zu Adolf Hitler feststellen, der die Juden vom Erdball radieren wollte.

Bei einer Wahlkampfveranstaltungen für Trump hat Musk mit erfreulicher Klarheit die Probleme im Gazastreifen angesprochen: „Die Leute in Gaza werden vom Kindesalter an zum Hass erzogen. Das muss aufhören, damit es hoffentlich dauerhaften Frieden gibt.“ Desweiteren gelte es, die Hamas auszumerzen. „Offenkundig muss man die Leute, die alle in Israel abschlachten wollen, aufhalten. Diese Leute müssen getötet oder inhaftiert werden.“

Mit anderen Worten: Musk spricht sich gegen diejenigen aus, die als Islamofaschisten auftreten. Er ist ein Anti-Faschismus-Aktivist.

Stattdessen regen sich Medien und Aktivisten über eine harmlose Geste auf. Hätte es doch so viel Empörung gegeben, als Studenten an so genannten Elite-Universitäten für die Faschisten islamischer Provenienz, also für die Hamas, protestierten. Oder als bei den gewaltsamen Aufmärschen am Grenzzaun des Gazastreifens die Hakenkreuz-Fahne zu sehen war. Offenkundig wird hier mit zweierlei Maß gemessen.

Politik für den gesunden Menschenverstand

Aber da ist ja noch die Sache mit der AfD. Die „einzige Rettung für Deutschland“ hat Musk sie genannt. Nun mag man die AfD wegen ihrer Russlandfreundlichkeit und einzelnen Rechtsextremen verabscheuen. Aber das Musk-Interview kam auch zustande, weil ARD und ZDF kein Streitgespräch der Kandidaten auf Basis der Umfragewerte wollten – wie noch 2021. Musk hat in diesem Fall den Part übernommen, und das mehr schlecht als recht.

Musk sieht in der AfD eine Partei, die zum „gesunden Menschenverstand“ zurückkehrt. Diese Rückkehr ist bitter nötig: Allein das orwellsche Selbstbestimmungsgesetz spottet jeder Vernunft. Die AfD ist nun einmal die Partei, die am lautesten dagegen wettert. Die von Merkels Geist noch immer beherrschte CDU ist auch keine Alternative. Oder in einem Satz: An Idiotie nehmen sich die deutschen Parteien aktuell nicht viel.

An vielen Stellen klagen die Menschen über die Spaltung der Gesellschaft. Durch haltlose Unterstellungen wie die gegen Musk werden die Gräben nur tiefer. Wer den Auftritt von Musk mit einem Funken gesunden Menschenverstands betrachtet, wird sich über diese Unterstellungen nur wundern können.

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